schmatzberger.com – Die Website von Günter Schmatzberger

Merci

M

Ich habe von meinen Studierenden an der FH St. Pölten bei der letzten Einheit meiner Lehrveranstaltung „Media Cost Management and Finance“ ein Packerl Merci zum Abschied bekommen.

Ich war total. überrascht und gerührt.

Und gleichzeitig mag es ein Beweis sein für etwas, das seit 2000 Jahren in der Bibel steht: Gib, dann wird dir gegeben werden.

Unerkannte Privilegien

U

Wie wir als Kind aufwachsen, halten wir für ganz normal. Wir glauben, alle Kinder wachsen so auf wie wir. 

Wir sind uns unserer Privilegien überhaupt nicht bewusst – nicht als Kind, und nicht als Erwachsene.

Das ist ein Problem, wenn wir erwachsen sind, weil darin die Wurzel von Diskriminierung und Rassismus liegt. 

[Danke Betiel Berhe für diesen Gedanken.]

Ignorant

I

Nach dem letzten Podcast von Anitra Eggler beschleicht mich das Gefühl:

Ich glaube, ich unterschätze die aktuelle KI-Revolution völlig.

Bittere Wahrheit

B

Nicht alles, was unsere Kunden brauchen würden, wollen sie auch (kaufen).

Zum Schmied, nicht zum Schmiedl

Z

Wenn man etwas wirklich lernen will, dann sollten wir nicht von Menschen lernen, die selbst nur ihre eigenen Erfahrung anzubieten haben.

Wir sollten lernen von Menschen, welche die Konzepte dahinter durchschaut haben.

Von Menschen also, die uns verständlich erklären können: Warum funktioniert etwas, und warum funktioniert etwas anderes (bei mir) nicht?

Nicht im Geringsten

N

Was bei anderen funktioniert, kann ich als Inspiration nehmen, aber ich darf überhaupt nicht versuchen, nicht im Geringsten versuchen, diese Konzepte überzustülpen.

[Danke Anne Bucher für diese Formulierung.]

Urlaubsplanung

U

Was den Urlaub von Solo-Selbständigen betrifft, stelle ich folgendes Muster fest:

Der Urlaub, der fix gebucht und bezahlt ist, findet statt.

Der Urlaub, der „spontan“ passieren soll (weil man ist ja schließlich selbständig!), findet nicht statt.

Die Grenzen des Systems

D

Egal, in welchem System wir uns bewegen, es wird darin Menschen geben, die die Grenzen dieses Systems ausloten. Die schauen, was sie sich erlauben können, ohne sanktioniert zu werden. Die Schwachstellen und Schlupflöcher aufstöbern und ausnutzen.

Das kann man diesen Menschen nur bedingt vorwerfen. Der moralische Kompass, dass alles erlaubt ist, was nicht verboten ist, ist weit verbreitet – und wird ja sogar von vielen „Vorbildern“ in Politik, Wirtschaft und Kultur so vorgelebt.

Wenn man nicht will, dass etwas passiert, dann braucht es dafür klare Regeln. Was nicht erwünscht ist, darf einfach nicht erlaubt sein. Dann wird es auch (fast) nicht mehr passieren.

Angst vor den Zahlen (2)

A

Eine Konsequenz, die aus der Angst der Gründer*innen vor den Zahlen (bzw. vor dem Ergebnis) entsteht:

Viele Gründer*innen haben zwar ein Gefühl, aber relativ wenig Wissen über den Finanzierungsbedarf ihrer Gründung. Sprich: Wie viel Geld sie denn überhaupt brauchen, um Ihr Business auf die Beine zu stellen und in der Startphase abgesichert zu sein.

Aber wäre es doch sehr nützlich, das zu wissen, oder?

Angst vor den Zahlen (1)

A

Viele Gründer*innen scheuen sich davor, einen Finanzplan zu erstellen. Wenn man von außen drauf schaut, könnte man meinen, dass viele Gründer*innen Angst vor Zahlen haben.

Aber das stimmt nicht. Sie haben keine Angst vor den Zahlen, sie haben Angst vor dem Ergebnis

Dass sich herausstellt, dass sich ihre Gründungsidee nicht rechnet. Dass sie das, was sie bisher als ungutes Bauchgefühl hatten, nun schwarz auf weiß vor Ihnen sehen.

[Danke Michaela Schächner für diesen Gedanken.]

Wie Kunden unsere Preise sehen

W

Wir Lifestyle Entrepreneure machen uns sehr, sehr, sehr viele Gedanken über unser Pricing.

Unsere Kunden nicht. Sie interessiert es am Ende nicht, ob wir mit unserer Preiskalkulation kostendeckend sind oder ob der Preis über/unter unserem errechneten Mindeststundensatz liegt.

Unsere Kunden fragen sich nur: “Ist mir das Ergebnis, das ich da bekomme, den Preis wert?“

Die Quelle ist nicht wichtig

D

Wichtig für alle Berater*innen und Lehrer*innen:

In unserer Kultur geht es immer mehr weg von „Von wem ist das?“ hin zu „Wofür ist das gut?“.

Alleine essen

A

Als bekennender Introvertierter habe ich so meine Schwierigkeiten mit größeren Gruppen. Ich mag Menschen, aber ich brauche auch immer wieder meine Ruhe.

Unlängst war ich auf einem Kongress. Ein ganzer Tag mit ganz vielen Leuten, von denen ich niemanden kannte. Dabei vorgesehen war auch ein gemeinsames Mittagessen. Kostenlos.

Aber davon habe ich mich freigekauft. Ich habe 14,90 in mein Wohlbefinden investiert und in einem veganen Burgerladen alleine zu Mitttag gegessen.

Darauf bin ich stolz. Früher hätte ich mir das nicht erlaubt.

Wissen vermitteln

W

Wichtiger Reminder, immer wieder:

Nur, weil ich etwas erkläre, heißt das nicht, dass beim Gegenüber Wissen entsteht.

Weil: Wissen ist das Produkt eines konstruktiven und kollaborativen Prozesses.

Beschäftigungstherapie

B

Was hast du von einem Geschäftsmodell, das dich zwar mit Arbeit versorgt, aber mit zu wenig Einkommen?

[Danke Roman Kmenta für diesen Gedanken.]

Doch nicht der Richtige

D

Vor wenigen Monaten hat die Admira einen neuen Trainer installiert.

Der ist wieder weg vom Fenster. Es ist noch schlechter gelaufen als unter dem Trainer davor.

Nun gibt es dafür sicher viele Gründe, und ich als Fan weiß in Wirklichkeit gar nichts über die Interna des Vereins.

Aber ein Gedanke drängt sich mir schon auf: Kann es sein, dass der Verein von Menschen geführt wird, die nicht genau wissen, was (wen) sie eigentlich wollen?

Wahrscheinlich zu teuer

W

Es ist total herablassend, wenn wir von irgendeinem unserer potenziellen Kund*innen annehmen, dass er/sie sich unser hochpreisiges Angebot wohl nicht leisten können wird und wir es ihm/ihr deswegen gar nicht anbieten.

Warum glauben wir, dass wir uns erlauben können, diese Entscheidung für sie zu treffen?

Warum nehmen wir unser Gegenüber nicht einfach für voll, nennen unseren Preis und überlassen es dann ihm/ihr, ob er/sie sich das Angebot leisten möchte oder nicht?

Promotion ist Arbeit!

P

Das ist für alle so.

Ich glaube, 99% aller Lifestyle Entrepreneure würden lieber produzieren als promoten. Die meisten haben eine Scheu davor, über sich selbst und ihre Angebote zu sprechen. Deswegen werden auf Partys Cocktails serviert.

Auch Van Morrison freut sich wahrscheinlich nicht darauf, zum tausendsten Mal Moondance zu spielen. Die Frage ist: Macht er es trotzdem?

Machst du es trotzdem?

Ein großer Aufwand

E

Wolfgang Ambros spielt im Sommer 2023 einige Konzerte gemeinsam mit Gert Steinbäcker, das erste S von STS.

Der Plan ist, dass jeder von den beiden eine Stunde plus Zugaben spielt. Und dann, eventuell, noch ein Lied gemeinsam, aber: „Wir müssen uns noch zusammensetzen und das genauer besprechen“, sagt Gert Steinbäcker.

Wolfgang Ambros sieht das hingegen viel pragmatischer: „Was sollen wir gemeinsam spielen? Das sagt sich so leicht und man stellt es sich einfach vor, aber in Wirklichkeit muss man sehr viel dafür proben. Das ist ein großer Aufwand für ein oder zwei gemeinsame Lieder.“

Und diesen Aufwand zu betreiben, das scheint Wolfgang Ambros nicht mehr zu wollen.

Zumindest ist er ehrlich.

Unmoralisch?

U

Unlängst habe ich mit meinen Studierenden an der FH St. Pölten darüber diskutiert, ob es denn nicht unmoralisch ist, dass ein Ticket für das Pink-Konzert in Wien zwischen 100 und 600 Euro kostet, wo Pink doch ein geschätztes Vermögen von 180 Millionen Euro hat. Müsste Pink angesichts ihres Reichtums nicht gratis spielen?

Ein Student hat diese Frage mit folgender Faustregel beantwortet: Immer, wenn man fordert, dass irgendwer was gratis machen sollte, darf man sich fragen: Würde ich es an seiner Stelle gratis machen?

Meistens hat sich das moralische Dilemma damit schlagartig aufgelöst.