Das digitale Notizbuch von Günter Schmatzberger

Highway To Hell

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Es hat zwei Jahre gedauert, aber es war alle Mühe wert:

Dieser Tage ist mein erstes Buch erschienen. Es trägt den Titel „Highway To Hell – Die 11 größten Fehler im Projektmanagement“ und handelt, man würde es kaum glauben, von genau den Fehlern, die jedes ambitionierte Projekt zu einem Höllentrip werden lassen.

Ich bin vielleicht etwas voreingenommen, aber: Das Buch ist gut.

Kommen Sie, kaufen Sie!

Ehrlichkeit

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Die Dinge beim Namen nennen. Sagen, wie es ist. Nicht beschönigen, nicht herumlavieren. Verantwortung übernehmen. Nichts sagen, von dem man weiß, dass es falsch ist.

„Ehrlich währt am längsten“, sagt man.

Es hat fast vierzig Jahre gedauert, bis ich kapiert habe, wie essenziell Ehrlichkeit in allen Bereichen und allen Beziehungen meines Lebens ist.

Ohne Kunden kein Business

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Die Gleichung ist ziemlich einfach:

  1. Ohne Kunden kein Umsatz.
  2. Ohne Umsatz kein Gewinn.
  3. Ohne Gewinn kein Business

Oder, kurz gesagt: Ohne Kunden kein Business. Dann kann es immer noch ein lohnendes Hobby sein, aber es ist eben kein Unternehmen.

Immer wieder erstaunlich, wie viele „UnternehmerInnen“ diese Tatsache lieber ignorieren wollen.

Unternehmer sind risikoscheu!

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Es ist ein weit verbreitetes Missverständnis, dass man als Unternehmer sehr risikoaffin sein muss. Das Gegenteil ist der Fall: Die erfolgreichsten Unternehmer scheuen das Risiko wie der Teufel das Weihwasser.

Wenn man ein Unternehmen aufbaut, sollte es das Ziel jedes Gründers sein, ein Geschäftskonzept zu entwickeln, das sicher funktionieren wird. Das bedeutet, dass vor der Gründung die wesentlichen Annahmen des Geschäftskonzept intensiv überprüft und getestet werden müssen. Wohlgemerkt: VOR der Gründung, nicht nach der Gründung!

Gründen bedeutet nicht, mit irgendeiner Idee ins kalte Wasser zu springen. Gründen bedeutet, mit gut abgesicherten Annahmen ein Unternehmen aufzubauen, dass zu einem selbst passt und gleichzeitig zur Gesellschaft. Das bedeutet viel Nachdenk-Arbeit, und das braucht Zeit, und das braucht Muße – das genaue Gegenteil von Risiko.

Feuer der Begeisterung

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Wenn das Feuer der Begeisterung nicht in uns brennt, wenn wir selbst nicht überzeugt sind von unserem Business, wenn Zweifel an uns nagen… der Kunde wird das spüren.

Und der Kunde wird uns diese Zweifel bestätigen, immer und immer wieder. Es ist ein Teufelskreis.

Darum ist es so immens wichtig, gerade für Lifestyle Entrepreneure, dass wir uns wohl fühlen in unserer Haut, dass wir an das glauben, was wir tun. Wie sollen wir jemanden anzünden, wenn wir selbst nicht brennen?

Vom warmen Eislutscher träumen

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Die Abwägung ist schwierig: Einerseits ist es für jede/n GründerIn wichtig, eine Vision für ihr Unternehmen zu haben, die kraftvoll ist, die motivierend ist und die auch etwas gewagt erscheint.

Gleichzeitig heißt es, realistisch zu sein in Hinblick auf das, was möglich ist. Sich nicht mit Erwartungen zu überfordern, die nicht einlösbar sind. Nicht Potenziale zu erträumen, welche die Realität nicht hergibt.

An dieser Stelle zeigt sich der Wert von Mentoren besonders deutlich. Sie weisen uns darauf hin, wenn wir zu sehr oder zu selten träumen, wenn wir zu viel oder zu wenig wagen oder wenn wir uns zu viel oder zu wenig zutrauen. Sie helfen uns, den „warmen Eislutscher“ von einem echten, kraftvollen Unternehmertraum zu unterscheiden.

Endlichkeit

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„Vor Kurzem ist mein Papa gestorben“, sagte letztens eine Gründerin zu mir auf meine Frage, warum sie gerade jetzt gründen möchte, nachdem sie so lange überlegt hatte.

Der Tod eines geliebten Menschen hält uns vor Augen, dass auch wir nicht ewig leben werden.

Wenn du also immer schon ein Unternehmen gründen wolltest: Worauf willst du noch warten? Fang heute an. Auch in deinem Leben wird es keine Nachspielzeit geben.

Irreparabel

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Manchmal verändert ein unbedacht ausgesprochener Satz alles. Manchmal fallen Worte, nach denen nichts mehr ist als zuvor.

Worte sind mächtig. Worte können auch mächtig verletzen. Mit wenigen Worten kann eine Beziehung, die über Jahre aufgebaut wurde, irreparabel beschädigt werden.

Worte können nicht nur zerstören, Worte können auch heilen. Aber manchmal lässt sich nichts mehr sagen, manchmal ist alles gesagt, manchmal ist Schweigen das einzige, was auf verwundende Worte noch folgen kann.

Was klar ist, ist einfach

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„Jetzt ist mir das zum ersten Mal klar! Das ist ja gar nicht so kompliziert, das ist ja machbar!“, sagte unlängst ein Kunde nach einer Beratung zu mir.

Ob uns etwas schwer erscheint oder leicht, hängt in erster Linie davon ab, wie klar wir wissen, was genau wir zu tun haben. Je unklarer eine Aufgabe, desto schwieriger empfinden wir sie, je klarer, desto leichter. Wobei die Aufgabe an sich ja objektiv gesehen immer gleich schwer oder leicht ist.

Wir helfen oft am besten, indem wir für Klarheit sorgen. Wenn wir klar ausdrücken können, was zu tun ist, erhöhen wir die Chancen auf Umsetzung um ein Vielfaches.

Die Pflicht, hinzusehen

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Als Berater stelle ich immer wieder fest, dass es eine meiner wichtigsten Aufgaben ist, schmerzliche Dinge anzusprechen.

Dazu bedarf es zunächst der Fähigkeit und des Willens, hinzusehen und hinzuhören – gerade in den Momenten, wo es unangenehm ist.

Und schließlich braucht es das Gefühl für die richtigen Worte zum richtigen Zeitpunkt. Nicht, um Dinge zu beschönigen, sondern um dem einzigen Weg zu dienen, der uns in der Beratung weiterbringt: Dem Weg des ehrlichen Wohlwollens.

Zuvorkommend

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Es ist schon gut, wenn du versuchst, Probleme schnell und unkompliziert zu lösen. Es ist auch gut, wenn du zu diesem Zweck ein, zwei Schritte auf den anderen zugehst und so dafür sorgst, dass das eine oder andere Problem erst gar nicht entsteht.

Die Schwierigkeiten entstehen dann, wenn sich die anderen darauf zu verlassen beginnen. Wenn sie die zwei Schritte, die sie eigentlich gehen müssten, nicht mehr gehen, weil sie darauf warten, dass du sie für sie gehen wirst.

Der Grad zwischen „zuvorkommend sein“ und „ausgenützt werden“ ist (wie so Vieles im Leben) sehr schmal. Daher ist es gerade an sehr zuvorkommenden Menschen, diese Grenze immer wieder aufzuzeigen – zum Wohle aller Beteiligten.

Jeder ist egoistisch

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Jeder Mensch ist egoistisch. Selbst die Menschen, die dich mögen, sind egoistisch.

Wenn du als Lifestyle Entrepreneur das ignorierst, tust du das zu deinem eigenen Schaden.

Helfer in der Not

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Ein Helfer, der zur richtigen Zeit ganz unerwartet da ist, ist unbezahlbar.

Oder anders formuliert: Sich die Mühe zu machen und stehen zu bleiben, wenn jemand wirklich Hilfe braucht, wird sich immer und in jeder Hinsicht lohnen.

Kompetenz wird zugeschrieben

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Oft glauben wir, dass man sich Kompetenz und Autorität durch viel Wissen und harte Arbeit erwerben muss.

Dabei stelle ich aber immer wieder fest: Kompetenz wird in den allermeisten Fällen von anderen Menschen zugeschrieben, und das meist bereitwillig und ohne viel Kritik.

Nach dem Motto: „Wenn er sagt, dass er das kann, dann kann er das auch.“

Das ist vielleicht nicht ganz intuitiv, aber deswegen ist es nicht weniger wahr.

Einfache Rezepte

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Manchmal bestehen erfolgreiche Geschäftsmodelle nur aus ganz wenigen Komponenten: Einem hervorragenden Produkt, einer exzellenten Distribution und einem großartigen Marketing.

Wie beim Essen können aus ganz wenigen Zutaten die köstlichsten Speisen entstehen. Bei diesen einfachen Rezepten kommt es jedoch ganz entscheidend auf die Qualität der Zutaten an: Je weniger Zutaten, desto höher muss die Qualität der einzelnen Zutaten sein, weil man jede einzelne davon schmeckt. Ist nur eine Zutat nicht in Ordnung, ist das ganze Gericht ruiniert.

So ist es auch bei diesen „einfachen“ Geschäftsmodellen: Ist nur eine dieser wenigen Komponenten nicht hervorragend, fällt das gesamte Geschäftsmodell wie ein Kartenhaus in sich zusammen.

Schlechte Zeiten

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Auch wenn wir Lifestyle Entrepreneure unser Business noch so lieben… Wir alle haben mit schweren Zeiten zu kämpfen.

Es wird Zeiten geben, in denen uns unser Privatleben von unserem Business ablenkt. Es wird Zeiten geben, wo uns Sorgen um unsere Lieben mehr beschäftigen als unsere Kunden. Es wird Zeiten geben, wo sich die Arbeit, die uns normalerweise Spaß macht, zäh und über die Maßen anstrengend anfühlt.

Keine Selbstmanagement-Technik der Welt kann uns vor diesen schweren Zeiten bewahren. Wir können uns darauf nicht vorbereiten, wir können uns davor nicht schützen.

Alles, was wir tun können, ist, die Vision unseres Lifestyle Businesses nicht zu verlieren und darauf zu vertrauen, dass auch wieder gute Zeiten kommen werden.

Die letzten Meter

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Da ist dieses Projekt… Es war lang und kräftezehrend. Endlich, nach vielen Wochen, ist das Licht am Ende sichtbar. Das Projektende ist zum greifen nah.

Natürlich ist die Versuchung groß, die letzten Meter im Projekt einfach irgendwie über die Runden zu bringen. Sich mit so wenig Anstrengung wie möglich, nur mehr das Allernotwendigste investierend, irgendwie ins Ziel retten.

Und doch sind es die letzten Meter im Projekt, die den Unterschied machen. Hier trennen sich die Profis von den Amateuren. Der Amateur lässt nach, der Profi gibt bis zur Ziellinie sein Bestes – auch wenn es schwer fällt.

Zu welcher Gruppe willst du gehören: zu den Profis, oder zu den Amateuren?

Soft Skills

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Das, was wir gerne „soft skills“ nennen, das sind in Wirklichkeit die „hard skills“ unserer Zeit.

Empathie zeigen, zuhören können, Widersprüche aushalten können, verletzlich sein, Probleme erkennen und lösen…

Viel „harder“ geht es kaum, aber gerade deswegen sind diese Fähigkeiten umso wichtiger für uns Lifestyle Entrepreneure des 21. Jahrhunderts.

Der verrückteste Traum

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„Be crazy about what could be cool in your life!“

Das schreibt David Allen uns Lifestyle Entrepreneuren ins Herz.

Wenn wir schon ein eigenes Business wagen, wenn wir schon unserem Traum folgen, wenn wir schon Sinn und Freude in unser Leben bringen wollen…

Warum streben wir dann nicht nach dem absolut Schönsten, Besten, Beglückendsten, Freudvollsten, Erfolgreichsten, das wir uns überhaupt nur vorstellen können? Warum setzen wir dann nicht jede Minute unseres noch verbleibenden Lebens daran, genau diesen verrückten Traum wahr werden zu lassen?

Wenn wir schon einem Traum folgen, dann sollten nicht weniger als den allerschönsten Traum für uns wählen.

Denn worauf wollen wir noch warten?

Gummiringerl

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Menschen, die etwas in ihrem Leben stört, sind wie Gummiringerl: Sie sind permanent im Spannungszustand von „Ich sollte etwas ändern, aber ich will nicht“.

Unsere Aufgabe als Marketer, als Berater und als Lehrer ist es, diese Spannung so hoch wie möglich halten. Diese Spannung immer und immer wieder zu erzeugen – nicht unseretwillen, sondern für die Menschen, die wirklich etwas verändern möchten in ihrem Leben.

Irgendwann wird die Spannung zu groß, und das Gummiringerl schnalzt schließlich in Richtung der Veränderung – und damit hin zu uns, die wir nun als Geburtshelfer der Veränderung bereit stehen.

Aus Spannung wird „enrollment“, wie Seth Godin es nennt. Wir sitzen nun gemeinsam im selben Bus, und wir steigen erst aus, wenn wir dort angekommen sind, wo wir hin wollen.