Tag#Alltagsgeschichten

Überraschungspaket

Ü

Heute brachte mir der Postler ein Überraschungspaket von meinem lieben Kollegen Joachim – vollgefüllt mit meinen Lieblingstees, Dragee Keksi, dunkler Schokolade und anderen süßen Freuden.

Das Paket kam völlig unerwartet als Dankeschön für einen Gefallen. Ich war ganz aus dem Häuschen und habe allen voller Freude davon erzählt.

Ein Dankeschön, wo ich es nicht erwartet habe. Eine Kleinigkeit, die keine Kleinigkeit ist. Sowas bleibt in Erinnerung. Sehr lange.

Konzert

K

Ein Freud von mir war kürzlich bei einem Konzert von Wolfgang Ambros. Auf meine Frage, wie es ihm gefallen hat, war seine Antwort: „Naja, er ist ein alter, gebrechlicher Mann, der sein Bestes versucht.“

Ich denke, das ist das positivste Feedback, das ein Künstler – und auch jeder Lifestyle Entrepreneur – bekommen kann: Im Rahmen seiner begrenzten Möglichkeiten – und für seine Fans erkennbar – das Beste gegeben zu haben.

Mehr kann man nicht verlangen. Denn: Mehr ist gar nicht möglich.

Beim Masseur

B

Gestern war ich beim Masseur. Nach wenigen Handgriffen meinte er zu mir: „Du bist im Moment gerade ein bisschen im Stress, stimmt’s?“ Und ich denke mir: „Also, eigentlich ist es bei mir eh gerade recht entspannt!“

Der Fisch nimmt das Wasser auch nicht mehr wahr, in dem er schwimmt.

Die meisten gehen

D

In der Heilig-Geist-Kirche von St. Gabriel spielt Angela Amodio jeden Sonntag zur Messe an der Orgel. Sie ist eine wunderbare Organistin, und ihr während der Messe zuzuhören ist schon eine Freude. Aber nach jeder Messe spielt sie zusätzlich noch ein paar Minuten länger, jeden Sonntag ein anderes wunderbares instrumentales Orgelstück – einfach, weil sie kann.

Die meisten Kirchgänger haben zu diesem Zeitpunkt die Kirche schon verlassen. Für sie ist Angela Amodios Musik nicht mehr als Begleitmusik beim Verlassen der Kirche. Sie haben keine Zeit, kein Interesse oder keine Lust, länger als nötig in der Kirche zu bleiben.

Aber ein paar bleiben sitzen. Ihnen sieht man die Freude ins Gesicht geschrieben, wenn sie der Orgelmusik zuhören können. Sie bleiben bis zur letzten Sekunde, und sie klatschen am Ende dankbar Beifall.

Die meisten sind zu diesem Zeitpunkt längst gegangen, aber wichtig sind allein die, die geblieben sind.

Kein Kaffee

K

Stell dir vor, du kommst in ein Restaurant zum Brunchen und die Kaffeemaschine ist kaputt. Es gibt auch keinen Ersatz. Es ist kein Kaffee zu bekommen.

Wie reagierst du? Nimmst du die Angebote an, die du stattdessen bekommst (Tee, Prosecco, Soft Drinks), oder ist dadurch dein Tag ruiniert?

Ich glaube, das ist nicht nur eine Frage des Grades deiner Koffeinsucht.

Ausruhigen

A

Meine zweijährige Tochter hat unlängst in unserem Urlaub gemeint, dass wir uns nach dem Spielen „ausruhigen“ müssen.

Sie hat völlig recht: Ausruhen bedingt, dass es ruhig wird – im Außen und im Innen gleichermaßen.

Ruhigen Urlaub allerseits!

Kleiner Brauner

K

Gestern waren wir zu Mittag essen in einem Gasthaus, das wir eigentlich sehr mögen. Als ich mir später am Nachmittag die Rechnung genauer angesehen habe, ist mir aufgefallen, dass darin ein Kleiner Brauner (= Kaffee) inkludiert war, den wir nicht bestellt und auch nicht konsumiert hatten.

Das ist etwas, das mich wahnsinnig stört. Nicht wegen der 2,30 Euro, sondern weil hier mit dem Vertrauen der Kund*innen gespielt wird.

Natürlich kann es sich um einen Irrtum handeln. Passiert auch dem aufmerksamsten Kellner mal. Aber was, wenn es kein Irrtum ist? Was, wenn hier jemand versucht hat, mich über’s Ohr zu hauen?

Am Ende ist es egal, ob das Absicht war oder nicht. Der Zweifel nagt, ich traue diesem Lokal nicht mehr, und damit ist mehr Schaden angerichtet, als 2,30 Euro jemals einbringen könnten.

Kein Einziger

K

Gestern hatte meine Website keinen einzigen Besucher. Auch keine Besucherin. Gestern hat meine Website niemanden interessiert.

Es tut gut, immer wieder mal daran erinnert zu werden: Die Welt hat nicht auf dich und deinen Blog gewartet.

Auch wenn’s ein bisschen kränkt.

Besserer Tee

B

Ich trinke seit vielen Jahren viel und gerne Tee. Schwarztee vor allem, aber auch grünen.

Aber erst seit vor Tagen habe ich begonnen, mich wirklich für Tee zu interessieren. Ich habe gelernt, wo Tee herkommt, wie er verarbeitet wird, was guten Tee ausmacht und wie unterschiedlich Tee an verschiedenen Orten der Welt getrunken wird. Es ist eine faszinierende Welt, die Welt des Tees.

Daraus habe ich für mich folgenden Schluss abgeleitet: Je mehr wir über eine Sache wissen, desto weniger wurscht wird uns diese Sache. Wir geben uns nicht mehr mit dem Erstbesten zufrieden, weil wir lernen, das Gute vom Schlechten zu unterscheiden. Es ist, als würden uns die Augen geöffnet – endlich.

Zu sehen und zu verstehen, hilft uns dabei, bessere Entscheidungen zu treffen – für unser Lifestyle Business, aber auch für unser Leben insgesamt. So wertvoll!

[Tipp: Der Zauber des Tees, Dokumentation auf Youtube]

Highway To Hell

H

Es hat zwei Jahre gedauert, aber es war alle Mühe wert:

Dieser Tage ist mein erstes Buch erschienen. Es trägt den Titel „Highway To Hell – Die 11 größten Fehler im Projektmanagement“ und handelt, man würde es kaum glauben, von genau den Fehlern, die jedes ambitionierte Projekt zu einem Höllentrip werden lassen.

Ich bin vielleicht etwas voreingenommen, aber: Das Buch ist gut.

Kommen Sie, kaufen Sie!

Was hat sich verändert?

W

Bob Rock, der legendäre Producer von Bon Jovi, Aerosmith, Metallica u.v.a.m., wurde in einem hörenswerten Interview von Bob Lefsetz gefragt, wie der sensationelle Erfolg des „Black Album“ von Metallica (16 Mio verkaufte Alben!) sein Leben verändert habe.

Bob Rock schmunzelte und antwortete schließlich: „Well… I live in Hawaii…“

Ich mag diese Antwort nicht nur wegen des trockenen Humors. Bob Rock hält uns Lifestyle Entrepreneuren auch vor Augen, dass es vollauf genügen kann, einen großen Erfolg zu haben, der für den Rest unseres Lebens reicht.

Wir müssen nicht ständig erfolgreich sein. Ein Mal genügt.

Statistiken

S

„Die Statistiken sagen eindeutig…“ – Wenn ich Menschen höre, die sich auf irgendwelche nicht näher genannte Statistiken, Studien oder Forschungen berufen, werde ich hellhörig.

Mir ist klar, warum das gemacht wird: Man will seinem Argument Gewicht verleihen, es glaubwürdiger machen, ihm den Anschein der Objektivität geben. Zahlen lügen nicht, stimmt‘s?

Bei mir löst dieser Versuch aber genau das Gegenteil aus: Ich werde sofort misstrauisch. Warum versteckt er seine Meinung hinter einem Anstrich von Pseudo-Wissenschaftlichkeit? Warum gibt sie ihre subjektive Einschätzung als eine objektive Tatsache aus? Wer will mich hier manipulieren?

Es ist legitim, eine Meinungsverschiedenheit mit den besseren Argumenten gewinnen zu wollen. Aber irgendeine Statistik ins Treffen zu führen, die man nie genau gelesen und ziemlich sicher nicht verstanden hat, ja die es vielleicht außerhalb der eigenen kleinen Welt gar nicht gibt… das ist kein Argument, das ist… gar nichts.