Tag#Marketing

Kleiner Brauner

K

Gestern waren wir zu Mittag essen in einem Gasthaus, das wir eigentlich sehr mögen. Als ich mir später am Nachmittag die Rechnung genauer angesehen habe, ist mir aufgefallen, dass darin ein Kleiner Brauner (= Kaffee) inkludiert war, den wir nicht bestellt und auch nicht konsumiert hatten.

Das ist etwas, das mich wahnsinnig stört. Nicht wegen der 2,30 Euro, sondern weil hier mit dem Vertrauen der Kund*innen gespielt wird.

Natürlich kann es sich um einen Irrtum handeln. Passiert auch dem aufmerksamsten Kellner mal. Aber was, wenn es kein Irrtum ist? Was, wenn hier jemand versucht hat, mich über’s Ohr zu hauen?

Am Ende ist es egal, ob das Absicht war oder nicht. Der Zweifel nagt, ich traue diesem Lokal nicht mehr, und damit ist mehr Schaden angerichtet, als 2,30 Euro jemals einbringen könnten.

Kein Einziger

K

Gestern hatte meine Website keinen einzigen Besucher. Auch keine Besucherin. Gestern hat meine Website niemanden interessiert.

Es tut gut, immer wieder mal daran erinnert zu werden: Die Welt hat nicht auf dich und deinen Blog gewartet.

Auch wenn’s ein bisschen kränkt.

Bühnen

B

Auch wenn du kein Schauspieler oder keine Sängerin bist, hast du als Lifestyle Entrepreneur viele Bühnen, auf denen du auftrittst.

Deine Website ist eine dieser Bühnen. Wie du dich auf auf deiner Website präsentierst, wie du sie inszenierst und welche Rolle du dir dabei auf den Leib schreibst… das alles wird von deinem Publikum wahrgenommen.

Wie geht es dir denn, wenn du an deine Website denkst? Bist du stolz auf diese Bühne und eine Performance darauf? Oder wäre es längst an der Zeit, die Requisiten abzustauben und ein aktuelleres Stück auf deinen Spielplan zu setzen?

Kein Schwein

K

Heute sprach ich mit einer Gründerin über Sinn und Unsinn von Newslettern. Ihr Urteil: “Es interessiert doch kein Schwein, was da irgendjemand herumphilosophiert.” Wenn überhaupt, dann öffnet sie einen Newsletter nur, um schnell abzuchecken, ob irgendwas Nützliches für sie drinnen ist. Wenn nicht: Delete.

Ich glaube, sie hat vollkommen recht. Niemand braucht einen Newsletter, der “more of the same” bringt. Einen Newsletter, der lustlos geschrieben ist. Einen Newsletter, den man nicht einmal selbst lesen würde, bekäme man ihn von jemand anderem zugesendet.

Wenn schon Newsletter, dann sollte der Anspruch sein, dass man ihn vermissen würde, wäre er nicht mehr da.

Probleme formulieren

P

Ein Weg zum Erfolg: Das Problem deiner Kunden besser formulieren, als es deine Kunden selbst könnten.

Es ist eine Sache, ein Gefühl dafür zu haben, dass etwas schiefläuft. Eine ganz andere Sache ist es allerdings, dieses Unbehagen in Worte fassen zu können und auf den Punkt zu bringen. Genau diese Fähigkeit zeichnet echte Expert*innen aus.

Wenn du es also schaffst, das Problem deiner Kund*innen wirklich zu verstehen und das auch in der Sprache deiner Kund*innen klar und überzeugend zu formulieren, dann fühlen sich deine Kund*innen verstanden. Und von Menschen, von denen man sich verstanden fühlt, lässt man sich auch gerne helfen.

Genau so kann die Sogwirkung entstehen, die du dir für dein Lifestyle Business wünscht.

Besser als erwartet

B

Was bedeutet es eigentlich, wenn der Kunde sagt: “Das war viel besser als erwartet.”?

Natürlich freut man sich. Es ist schön, einen zufriedenen Kunden zu haben.

Aber: Was sagt das über das Unternehmen/Produkt aus? Sehr viel erwartet scheint sich der Kunde nicht zu haben. Warum eigentlich nicht?

Kompetenz wird zugeschrieben

K

Oft glauben wir, dass man sich Kompetenz und Autorität durch viel Wissen und harte Arbeit erwerben muss.

Dabei stelle ich aber immer wieder fest: Kompetenz wird in den allermeisten Fällen von anderen Menschen zugeschrieben, und das meist bereitwillig und ohne viel Kritik.

Nach dem Motto: „Wenn er sagt, dass er das kann, dann kann er das auch.“

Das ist vielleicht nicht ganz intuitiv, aber deswegen ist es nicht weniger wahr.

Furchterregend und gefährlich

F

Furchterregend und gefährlich ist nicht dasselbe.

Wir haben Angst vor Dingen, die eigentlich überhaupt nicht gefährlich sind. Wenn wir uns beispielsweise entscheiden, mit einem Blog, einem Podcast oder einem Video-Kanal “sichtbar” zu werden, so ist das in keiner Weise gefährlich. Weder Leib noch Leben sind bedroht. Dennoch reagieren wir so, als wäre genau das der Fall. Unser Körper reagiert, als wäre die Bedrohung real.

Gleichzeitig entscheiden wir uns die Dinge, die wirklich gefährlich sind, weitgehend zu ignorieren. Die Sprachlosigkeit in der Beziehung, der Stillstand im Business, die Erwärmung der Erde… da wäre es angebracht, alarmiert zu sein.

Aber wir fürchten uns lieber, statt uns um die wirklich gefährlichen Dinge zu kümmern.

Verstehen

V

“Wir kaufen nicht die besten Produkte, wir kaufen, was wir verstehen”, sagt Markus Gull.

Wir Lifestyle Entrepreneure haben oft Produkte entwickelt, die zumindest ein bisschen erklärungsbedürftig sind. Wenn unsere Kunden nicht verstehen, worum es uns geht und – noch wichtiger – was sie davon haben… sie werden nicht kaufen. Weil wir Menschen eben nicht kaufen, was wir nicht verstehen.

Deshalb ist es hilfreich, dass wir unsere Kunden immer wieder auch als unsere “Schüler” betrachten und uns die Zeit nehmen, ihnen so verständlich, so einfach und so anschaulich wie wir nur können erklären, womit und wie wir ihnen helfen können.

Soziale Preise

S

Wir Lifestyle Entrepreneure neigen dazu, unsere Preise “sozial verträglich” gestalten zu wollen. Wir wollen anderen Menschen helfen, und denen, die sich unsere Hilfe nicht leisten können, möchten wir gerne preislich entgegen kommen.

So löblich dieser Gedanke auch erscheinen mag, so fraglich ist, ob wir uns und unseren Kunden damit tatsächlich einen Gefallen tun.

In jeder Schule gibt es einen Hilfsfonds für jene Kinder, deren Eltern sich die Teilnahme am Schikurs nicht leisten können. Das interessante Phänomen dabei: Diese Hilfe wird selten in Anspruch genommen – nämlich auch von den Kindern/Eltern nicht, die Anspruch hätten und für die der Fonds ja eigentlich gedacht war.

Warum ist das so? Sich als “hilfsbedürftig” oder als “arm” zu deklarieren, ist mit Scham verbunden. Zu sagen: “Ja, ich bin arm, ich brauche deine finanzielle Unterstützung”, das fällt vielen nicht leicht. Und so passiert es, dass Eltern ihre Kinder lieber unter fadenscheinigen Vorwänden nicht am Schikurs teilnehmen lassen, als jene Hilfe in Anspruch zu nehmen, die für sie vorgesehen wäre.

Genauso kann es uns Lifestyle Entrepreneuren auch gehen, wenn wir “sozial” sein wollen: Genau die Menschen, denen wir eigentlich helfen wollen, kommen lieber überhaupt nicht zu uns, als dass sie uns nach den “sozialen Preisen” fragen müssen.

Wäre es da nicht viel sozialer, auf “soziale Preise” ganz zu verzichten und unseren Kunden ihre Würde zu lassen?

Verstanden werden

V

Nur, weil jemand (d)einen Gedanken nicht versteht, muss er nicht falsch gewesen sein. „Richtig” und „falsch” sind überhaupt wenig hilfreiche Kategorien in diesem Zusammenhang.

In vielen, vielen Fällen gibt es gar kein „richtig” oder „falsch”, sondern nur verschiedene mehr oder weniger plausible Interpretationen einer Situation.

Auch, wenn deine Interpretation nicht verstanden wird oder eine andere Interpretation attraktiver ist (aus welchem Grund auch immer), hast du dennoch den Mut gehabt, deinen Gedanken auszudrücken.

Das ist an sich schon wertvoll, weil du damit zur Konversation beigetragen hast.

Für wen ist es?

F

Als er zwölf Jahre alt war, sah Kenny Rogers bei einem Ray-Charles-Konzert die lachenden und klatschenden Zuschauer und Zuschauerinnen.

„Seitdem war es einfach nie wichtig für mich, dass die Menschen meine Show verlassen und sagen: ‚Er ist der beste Sänger aller Zeiten.‘ Aber es ist mir wichtig, dass sie sagen: ‚Ich habe die Show genossen.‘ Ich bin eben ein Entertainer.“

RIP Kenny Rogers