Schwere Übung

Empfohlen von Derek Sivers:

1. Versuche das Gegenteil dessen zu finden, was du für gut und richtig hältst.

2. Denk wirklich darüber nach. Könnte das stimmen? Was davon stimmt – und warum?

Beispiel: Lifestyle Entrepreneure sind keine richtigen Unternehmer.

Mach das 20 Minuten lang. Und dann schau, was dabei raus kommt.

Wackelpudding

Derek Sivers sagt: Man kann sich die Welt vorstellen wie einen riesigen Wackelpudding an Gleichgültigkeit („apathy“). Man braucht ein wirklich sehr scharfes Messer, um durch diesen Pudding zu schneiden.

Das bedeutet für uns Lifestyle Entrepreneure: Wir müssen wirklich auffallen und „memorable“ sein, um gegen den den Wackelpudding der Gleichgültigkeit anzukommen.

Die Menschen sind nicht deswegen gleichgültig uns gegenüber, weil sie boshaft sind. Sie haben einfach sehr, sehr viel Anderes zu tun.

Wessen Idee

Derek Sivers schreibt über einen Gedanken von Marshall Goldsmith, den ich hier auf die Gründungsberatung umlege:

Wenn ein Gründer zum Gründungsberater kommt und begeistert von seiner Gründungsidee erzählt, dann ist die Versuchung groß, dass der Berater sagt: „Das ist eine wunderbare Idee – und dazu fällt mir noch ein, Sie könnten noch das und das machen, und dann müssten Sie nur noch…“ und so weiter. Der Berater gibt also, aus bester Absicht, seine eigene Meinung, seine Verbesserungsvorschläge und seine Ideen dazu – meist ungefragt.

Warum dieser Impuls zwar gut gemeint, aber nicht ungefährlich ist: In dem Moment, wo der Berater die Idee des Gründers „verbessert“, ist es nicht mehr nur die Idee des Gründers. Durch den Input des Beraters ist sie auch ein bisschen zur Idee des Beraters geworden – zu einer gemeinsamen Idee. Zu einem Shared Project.

Was nun passieren kann (kann, nicht muss!): Die ownership des Projekts durch den Gründer wird geschwächt. Durch die Ratschläge des Beraters verliert der Gründer einen Teil seiner Motivation, weil es nicht mehr uneingeschränkt seine Idee ist. Durch die Impulse des Beraters wird die Gründungsidee vielleicht objektiv verbessert, aber die emotionale Bindung des Gründers an seine Idee wird geschwächt.

Davor sollten wir Gründungsberater natürlich auf der Hut sein. Gar nicht so selten ist es wahrscheinlich besser, die objektiv guten Hinweise zurückzuhalten und dem Gründer seine Idee voll und ganz selbst zu überlassen – bis wir um Hilfe gefragt werden.

Ansonsten gilt der Rat von Ernesto Sirolli: If people don’t want to be helped, leave them alone!

Who is it for?

Ein Gedanke von Derek Sivers: Wenn du Lifestyle Entrepreneur werden willst, aber du keine Ahnung hast, wie dein Lifestyle Business aussehen soll, dann ist der Grund dafür vielleicht folgender:

Du bist dir nicht im Klaren darüber, für wen du dein Lifestyle Business machen willst.

  1. Möglichkeit: Du machst es nur für dich. Dann kannst du völlig ignorieren, was andere über dein Lifestyle Business denken. Du brauchst dir keine Gedanken über Produkt- oder Marketingstrategien machen. Das einzige Kriterium für den Erfolg eines solchen Lifestyle Business: Gibt es dir Sinn, Freude und Motivation? Allerdings ist fraglich, ob du auf diese Weise (genug) Geld verdienen wirst. So ein Lifestyle Business ist näher beim Hobby als bei einem richtigen Unternehmen.
  2. Möglichkeit: Du macht es für jemand anderen, nämlich für deine Kunden. Dann hast du ein Business, und dann ist für dein Business sehr wichtig zu wissen, was deine Kunden von deinem Angebot halten. Es ist wichtig, dass du dir überlegst, wie potenzielle Kunden von deinen Angeboten erfahren. „Der Kunde ist König“, und die Entscheidungen deiner Kunden sind wichtiger als deine eigenen Vorlieben. Dieses Lifestyle Business ist ein ernstzunehmendes Unternehmen, weil es darauf ausgerichtet ist, langfristig (genug) Geld zu erwirtschaften.

So weit, so klar. Aber ich frage mich schon länger, ob es für uns Lifestyle Entrepreneure nicht noch einen „dritten Weg“ gibt. Ich glaube, ich bin diesem „dritten Weg“ auf der Spur, aber ich kann ihn noch nicht in Worte fassen.